Jaspis
Der Heliotrop zeigt sich in einnehmend sattem Dunkelgrün und darinnen versprenkelt leuchten rote Tropfen auf. Wir finden ihn in vulkanischen Gesteinen des Porphyrs, sowie in ausgefüllten Klüften und Hohlräumen weiterer vulkanischer Gesteine. Die Grundmasse verfügt über mikroskopisch kleine Faserkristalle der Kieselsubstanz, daher gehört der Stein zu den Chalzedonen und in der undurchsichtigen Variation wiederum zum Jaspis. Die roten Einschlüsse bestehen aus Eisenoxid in Form des dreiwertigen Eisens. Gleichzeitig ist zweiwertiges Eisen in der Grundmasse des Steins vorhanden und farbgebend für das Grün.
​
Sein Name stammt aus dem Griechischen: „Helios“ heißt „die Sonne“ und „tropeo“ bedeutet „zustrebend, eine Wendung vollziehend“ oder „zugehörig“. Der Heliotrop ist also der Stein, der „sich die Sonne erringen“ in seinem Namen trägt. In seinem dunklen, irdischen Grün mit den roten Einsprenglingen lebt ein Bild für das Wirken Christi, der sich mit seinem Blut der Erde opfert. Heute kann die Menschenseele in Großmut sich ersehnen, dass aus der Keimeslegung Christi alle Erdentatsachen sinnvoll zum Ziele sich wenden. Großmut ist die Tugend des Menschen, die im Heliotrop ihr mineralisches Bild findet.
​
Mit der Erde sich verbinden heißt für den Menschen: arbeiten. In der menschlichen Gestalt lebt dieser Sachverhalt in der Region der äußersten Gliedmaßen, im Schreiten der Füße, im Ergreifen der Hände. Im Kosmos lässt sich die Qualität des Heliotrop-Steines im Sternbild der Fische wiederfinden. Zwei Fische waren es einst, die Dione, eine Erdgöttin, durch die Fluten des Euphrats trugen. So fanden ihre Füße Halt, als Licht und Finsternis im turbulenten Typhon rangen. Heute befindet sich der Frühlingspunkt der Sonne im Sternbild der Fische.