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Chrysopras

Chrysopras

Matt-milchig ist das ruhige Hellgrün des Chrysoprases. Feinste mikroskopisch kleine Kieselfaserkristalle bilden als Gewebe das Grundgerüst der Mineralsubstanz. Der Chrysopras gehört also zu den Varietäten des Chalzedons. Feine Beimengungen von Nickel färben den Stein grün und so kommt er in Nickelerz führenden Lagerstätten vor, in hydrothermalen Erzgängen der Plutonite, wo die kolloidale Kieselsubstanz verhärtete.

„Chrysopras“ ist ein griechisches Wort: „chrysos“ ist das Gold und mit „prason“ benannten die Griechen den Lauch. „Apfelgrün“ oder „Lauchgrün“ waren die alten Bezeichnungen des Chrysoprases. Man empfand also bei seiner Benennung immer den Aspekt der Pflanze mit. Und wo das Leben der Pflanze einen Höhepunkt erreicht, das ist das Aufleuchten der Farbe in den duftenden Blütenblättern, die Bestäubung und endlich das Reifen von Frucht und Same. Im ganzen vorangehenden Keimen und Heranwachsen der Pflanze trug die Kraft des Reifens im Verborgenen die Entwicklung voran, um dann erst am Ende selbst zur Geltung zu kommen.

Im Leben des Menschen bildet sich einmal die Frucht, wenn das, wonach der Mensch strebt und das, was ihm widerfährt, und die Verquickung der beiden, reifen dürfen. Dieses Reifen beginnt, wenn der Mensch zurückblickt auf seine Erlebnisse. Durchhaltende Tragekraft bedarf der Mensch dabei, um nicht in Verzweiflung oder Trotz, oder in sonstigem hin- und hergerissen Sein, abzugleiten. Ausdauer ist die Tugend des Menschen, die im Chrysopras sinnenfällig geworden ist.

Im menschlichen Leib gibt es eine Region, wo der Mensch ein hin- und hergerissen Werden durch eine Mitte abzuwägen und zu halten vermag. Das ist der Schultergürtel und seine Rolle, die er spielt in der räumlichen Orientierung des Menschen nach links und rechts, nach vorne und hinten. Im Kosmos lässt sich die Qualität des Chrysopras-Steines im Sternbild der Zwillinge wiederfinden.

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